Endlich eine Spitzenmannschaft geärgert
Mit über 100 Zuschauern war die Katharinenlinde heute beim letzen Heimspiel in diesem Jahr trotz des kalten Wetters sehr gut besucht, was neben der guten Form unserer Mannschaft natürlich auch am attraktiven Gegner lag. Denn nicht wenige erinnern sich noch an den DFB-Pokalauftritt des VfL Kirchheim stellvertretend für die erfolgreichen Zeiten. Der Ruf eilt den Gästen aber mittlerweile voraus, denn die Realität brachte ein Bezirksligaspiel beim besten Verein Esslingens, der darüber hinaus nach drei Siegen in Folge vor Selbstvertrauen strotzt.
Spielbestimmend war in der ersten Halbzeit der Rasen, denn beide Mannschaften mussten sich in Bezug auf ihre Spielweise dem tiefen und hügeligem Untergund beugen. Für die jetzige Jahreszeit nicht überraschend, zumal der Platz auf der Rüderner Heide noch nie für seinen guten Zustand bekannt war. Während der RSK ausschließlich mit langem Bällen agierte und so immer mal wieder die Bälle mit dem Sturmduo Hesse/Gauss festmachen konnte, mussten die Gäste damit leben, dass sie ihre „Steil-Klatsch-Steil“-Spielweise heute nur bedingt einsetzen konnten. Gefährliche Szene blieben damit aus, auch wenn mit etwas mehr Spielglück die eine oder andere klare Torchance auf beiden Seiten drin gewesen wäre. Es lag in der Luft, dass dieses Spiel durch einen individuellen Fehler oder einer Standardsituation entschieden wird.
Der erste wirkliche Angriff der zweiten Hälfte führte dann prompt zur Führung der Gäste. Einen harmlosen Angriff über die eigene rechte Seite konnte man mal wieder trotz Überzahl und zwischenzeitlichem Ballgewinn nicht konsequent genug verteidigen, sodass der Kirchheimer Stürmer im Strafraum mit einem guten Abschluss unter die Latte einnetzte (49. Min). Wer die Spiele gegen die vermeimtlichen Spitzenteams der Liga in dieser Saison gesehen hatte, konnte meinen, dass der Gegentreffer nun zum Zerfall führt und weitere folgen würden. Doch zusammen mit der Gewissheit, zu Hause jeden Gegner zu jeder Zeit besiegen zu können, spielte der RSK unbeirrt weiter und konnte sich in der Folgezeit mehr Spielanteile erarbeiten und blieb nun bis zum Schluss spielbestimmend. Als nach 65 Minuten ein direkter Freistoß von Till Augner vom gegnerischen Torwart nur nach vorne abgewehrt werden konnte, war man dem Ausgleich ganz nah. Denn der Abpraller konnte fast über die Linie gedrückt werden, doch der Schiedsrichter sah wohl korrekterweise kein Überschreiten der Torlinie, obwohl einige Männer in weiß schon zum Jubeln abdrehten. Einige Zeigerumdrehungen später konnte man dann doch jubeln, als ein langer Einwurf von Hesse verlängert wurde und am langen Pfosten von Smajli per Kopf den Weg ins Tor fand (71.). In den letzten darauffolgenden 20 Minuten entwickelte sich ein packendes Spiel, das mehr und mehr zum Kampf wurde und einige gelbe Karten forderte. Wie es der Autor fast schon orakelhaft voraussagte, entschied eine Standardsituation die Partie. Ein Kopfball nach einem Eckball konnte der Kirchheimer Torspieler abermals nur nach vorne abwehren und dieses Mal war Salen zur Stelle, der die Führung der Heimmannschaft erzielte (81.). Das Aufbäumen der Gäste hielt sich in Grenzen und eine wirkliche Schlussoffensive blieb aus. So hatte Degmayr sogar noch die Chance mit dem letzten Angriff der Partie das 3:1 zu erzielen, doch sein Schuss konnte weltklasse entschärft werden.
Ehrlicherweise wäre ein Unentschieden heute gerecht gewesen. Aber wie es im Fussball manchmal so ist, liegt das Glück beim Tüchtigen. Nach dem vierten Sieg in Folge und dem ersten über eine der Topmannschaften der Liga, surft die Mannschaft auf einer Euphoriewelle. Doch man wäre nicht der RSK, wenn man nicht wüsste, wo man herkommt und auf welche Tugenden man sich besinnen sollte. Mit Demut, Respekt und viel Leidenschaft wird die Mannschaft auch wieder am Donnerstag in Neidlingen auf den Platz kommen. Eines muss aber noch gesagt werden, in der Hoffnung, dass viele der Zuschauer des heutigen Spiels diesen Bericht lesen werden. Mit 19 Punkten aus 8 Heimspielen ist die 1. Mannschaft nach etlicher Zeit endlich wieder auf der heimischen Berg zur „Macht“ geworden. Das liegt aber nur zum Teil an der Mannschaft. Die wachsenden Zuschauerzahlen gehen an den Spielern nicht unbemerkt vorbei und auch emotional wird die Stimmung wieder mehr dem Spielgeschehen angepasst. Dafür bedankt sich das komplette Team bei jedem Einzelnen und wird versuchen, auch im neuen Jahr für Begeisterung auf der Katharinenlinde zu sorgen.
DANKE an alle für eure Unterstützung bei den Heimspielen 2017!